Das praktische Jahr

Das praktische Jahr, welches mit Inkrafttreten der neuen ‘ZApprO’ im Wintersemester 2023 das erste Mal Anwendung gefunden hat, streckt sich über das 5. und 6. Fachsemester.


5. Semester

Praktikum der zahnärztlichen Prothetik am Phantom

Grundsätzlich kann man sagen, dass es hier einige Parallelen zu den früheren Phantomkursen I und II gibt. Allerdings bleibt abzuwarten, wie dies zukünftig durch die Universität ausgestaltet werden wird. Es ist derzeit noch mit Änderungen zu rechnen.

Kursleistungen:
  • Präparationen von Frasaco Zähnen am Phantomkopf
  • Herstellung eines Provisoriums mit Eingliederung am Phantom
  • Herstellung einer Vollgußkrone mit Eingliederung, Anpassung einer fehlerbehafteten prov. Krone mit Eingliederung am Phantom
  • Herstellung einer Teilprothese mit Eingliederung
  • Wachsaufstellung einer Totalprothese OK/UK

Die Präparationen kennt ihr bereits aus dem praktischen Kurs im ersten Semester – einzige Änderung: Ihr arbeitet an einem (fast) echten Patienten! Gar nicht so einfach eine angemessene Körperhaltung zu bewahren, wenn man mit dem Spiegel über 4 Ecken gucken möchte… Aber keine Sorge, Übung macht bekanntlich den Meister. Und die bekommt ihr sicher ganz schnell!

Das Provisorium wird im Zuge eines Workshops mit der Firma DMG hergestellt. Hier kommt es nicht nur in erster Linie auf die suffiziente Präparation der Zähne, sondern auch auf die Abformung (die logischerweise vor der Präp hergestellt werden muss) sowie die Ausarbeitung des Provis an.

Die Vollgußkrone wird nach Arbeitsvorbereitung (Abformung, Modellherstellung etc.) aufgewachst, angestiftet, eingebettet und gegossen. Nach dem Ausbetten folgt dann die Ausarbeitung, bei der vor allem auf Okklusion und Approximalkontakte zu achten ist – bei dem weichen Phantommetall hat man da schnell mehr Material entfernt, als man ursprünglich wollte…

Korrekturabformung
Modellation
Anstiftung
Ausgearbeitet, poliert und eingesetzt

Eine Teilprothese ersetzt i.d.R. eine Schaltlücke. Dies wird im Kurs durch Herausschrauben von 3 Frasaco Zähnen simuliert. Diese müssen dann von von basal beschliffen und in die Lücke aufgestellt werden. Der Halt der Prothese ist durch Klammern gesichert, welche mit der Spitze in die Infrawölbung des jeweiligen Zahnes greifen sollen. Nach Herstellung eines “Vorwalls” aus Silikon kann der Wachs ausgebrüht werden und die Prothese in Kunststoff überführt werden. Dann folgt nur noch die Ausarbeitung und Eingliederung im Phantom.

Die Totalprothesen werden im Zuge eines weiteren Workshops hergestellt:
Dazu kommt die Firma Candulor Dental GmbH zu uns in die Zahnklinik und stellt mit uns den Zahnersatz für zwei unbezahnte Kiefer her. Hier lernt man Ihre Philosophie kennen und stellt nach dem Mörser-Pistill-Prinzip nach Prof. Dr. Albert Gerber die Zähne auf. Die Besonderheit hierbei ist die Zahn zu Zahn Beziehung mit bukkaler Entlastung der UK-Seitenzähne (abgesehen vom 1. Prämolaren).

Der Abschluss des Kurses wird mit einer schriftlichen Klausur sowie einer praktischen Prüfung in Präparationen und Herstellung eines Provisoriums gefeiert!

Praktikum der zahnärztlich – chirurgischen Propädeutik und Notfallmedizin

Eine auch zunächst scheinbar große Veränderung zu früher: Im 5. Semester habt ihr nun schon MKG.
Ganz ruhig, Propädeutik bedeutet immerhin “Einführung in ein Studienfach” und genau das erwartet euch.

Einmal die Woche findet ein praktischer Kurs vormittags statt, in welchem zahnärztlich chirurgische Grundlagen (wie bspw. Zahnextraktionen) in Kleingruppen erlernt werden können. Begleitend dazu wird euch eine Vorlesung angeboten, welche identisch mit der OP1 Vorlesung des 6. Semesters (alter ZapprO) ist.
Am Semesterende fand dann noch eine schriftliche sowie praktische Überprüfung der Leistungen (OSCE Prüfung) statt, in denen man zum Beispiel sein Können bei Nahttechniken oder sein Wissen über chir. Instrumentarium unter Beweis stellen muss.

Verschiedene Nahttechniken an einer Banane im Zuge des Nahtgrundkurses
plastische Deckung am Schweinekiefer im Aufbaunahtkurs