Die Abteilungen

  • Abteilung für Zahnärztliche Propädeutik und Kiefer-, Gesichtsprothetik
  • Abteilung für Zahnerhaltung
  • Abteilung für Zahnärztliche Prothetik
  • Abteilung für Parodontologie
  • Abteilung für Kieferorthopädie
  • Klinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie

Abteilung für Zahnärztliche Propädeutik und Kiefer-, Gesichtsprothetik

Stellvertretender Bereichsleiter: Prof. Dr. Michael Gente

Die Abteilung für Zahnärztliche Propädeutik und Kiefer-Gesichtsprothetik befindet sich im Untergeschoss des Hauptgebäudes. Dort stehen den vorklinischen Studentenkursen zwei Laboratorien mit insgesamt 48 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Des Weiteren befinden sich dort ein Gussraum, ein kleiner Hörsaal, sowie Umkleideräume und Schließfächer für die Studenten der Vorklinik. Die Laboratorien sind mit KAVO- Arbeitsplätzen ausgestattet. Von der Anordnung her sind die Arbeitsplätze so aufgeteilt, dass jeweils sechs Studenten an einem großen Arbeitstisch bequem arbeiten können. Jeder Arbeitsplatz ist mit einem KAVO-K 9-Mikromotor, Phantomkopf, Arbeitslampe und zwei abschließbaren Schubladen ausgestattet. In den Schubladen stehen einem Studenten jeweils diverse Arbeitsmaterialien (Winkelstück, Handstück, Küvetten, Gipsanrührspatel, Hammer, Zange etc.) zur Verfügung. Des Weiteren befindet sich in jedem Labor ein separater Gipsraum mit allen dazugehörigen Geräten, Drucktöpfen und vielen anderen, modernen Arbeitsmaterialien. Die Studenten der Vorklinik haben die größten finanziellen Ausgaben, abgesehen von den üblichen Bücheranschaffungen.

In der Regel kauft sich jeder Studienanfänger eine sogenannte „Erstitüte“, in der Arbeitsmaterialien wie z.B. Polierbürsten und -pasten, Bohrer, Aufwachsinstrumente, Wachsmesser, Wachs, Vakuumanrührbecher usw. enthalten sind. Der Artikulator, ein Gerät zur Simulation der Kiefergelenksbewegung, wird von der Universität zur Verfügung gestellt. Den Studenten werden in dieser Abteilung jedoch überproportional viele Materialien gestellt (z.B. Gelb- und Abdruckgips, Bimsmehl, Kunststoffe und Verblendkunststoffe). Die Ausbildung in dieser Abteilung von einer Vielzahl praktischer Demonstrationen, theoretischen Vorlesungen und Workshops begleitet.

In den vorklinischen Kursen herrscht stets eine angenehme Arbeitsatmosphäre, unterstützt durch das eher freundschaftliche Verhältnis zwischen den Mitarbeitern der Abteilung und den Studenten.

Auch die Forschung kommt hier nicht zu kurz, denn hier werden Werkstoffe auf ihre Tauglichkeit als Modellwerkstoffe untersucht (z.B. Gips und Kunststoffe). Daneben wurde das Dentometer und die Marburger Doppelkrone in dieser Abteilung entwickelt.

In der Defektprothetik ist die enge Zusammenarbeit mit dem hauseigenen, zahntechnischen Labor erforderlich, weshalb dort speziell und langjährig ausgebildete Zahntechniker beschäftigt sind.

Abteilung für Zahnerhaltung

Leiter: Prof. Dr. Roland Frankenberger

Die konservierende Abteilung befindet sich im dritten Obergeschoss. Dort sind sowohl der Behandlungssaal für Kons-Behandlungskurse, als auch der Phantomkursraum untergebracht. Der Kursraum für das 6. Semester ist inzwischen vollständig mit neuen KAVO- Einheiten und den entsprechenden Phantomköpfen ausgestattet. Auch hier stehen dem Phantomkurs III der Zahnerhaltung 24 Arbeitsplätze zur Verfügung, so dass eine Einteilung mit sechs Plätzen pro Arbeitstisch gewählt wurde. Der Phantomkurs III besteht aus Kurs A und Kurs B, wobei die Kurszeiten von Kurs A vormittags (8.00 – 12.00 Uhr) und die von Kurs B nachmittags (13.00 – 17.00 Uhr) liegen. Somit steht jedem Studenten ein Kursplatz zur Verfügung und Losverfahren zur Teilnehmerbegrenzung sind, wie an anderen Universitäten üblich, nicht erforderlich. Schon im Phantomkurs III wird mit den neusten Techniken der Zahnerhaltung (Präparation mit Ultraschall, Keramikrestaurationen z.B. mit Cerafil, Inserts und Schuhmacher-Inlays) gearbeitet.

Auch der Kons-Behandlungssaal ist mit neuen KAVO-Systematica Einheiten ausgestattet. Hier besteht die Möglichkeit, dass 19 Studenten gleichzeitig behandeln, d.h. ein Behandlungspaar unterhält jeweils eine Behandlungsbox und teilt sich die Zeit selbständig ein. Vormittags (8.00 – 12.00 Uhr) findet der Kons I- Kurs (7. Sem.) und nachmittags (13.00 – 17.00 Uhr) der Kons II- Kurs (10. Sem.) statt.

Schon im 6. Sem. beginnt die gegenseitige Behandlung an extra dafür zur Verfügung gestellten Einheiten. Dieser in den Phantom- III- Kurs integrierte PDE-Kurs (Präventive Zahnheilkunde-, Diagnostik- und Ergonomie- Kurs) beinhaltet die Erlernung des Umgangs mit Einheit und Patient, die Kariesdiagnostik und Zahnreinigung, die Ernährungsberatung, sowie Motivation und Instruktion.

Die Abteilung ist mit einer digitalen Röntgeneinrichtung ausgestattet, die von den drei in dieser Abteilung stattfindenden Kursen genutzt wird. Abgesehen von der niedrigeren Strahlenbelastung für Patienten, können die Mitarbeiter und Studenten mit dieser hoch technisierten Einrichtung Messungen und qualitative Veränderungen der Bildgebung nach eigenem Ermessen vornehmen. Grundsätzlich finden natürlich auch bei der Patientenbehandlung, gerade in dieser Abteilung, die neusten Techniken ihre Anwendung, weshalb die Verarbeitung des Amalgams in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen ist und derzeit eher die Ausnahme darstellt.

Auch bietet diese Abteilung als spezielle Serviceleistung eine Patientenberatung an, in der abgeklärt wird, ob die Entfernung vorhandener Amalgamfüllungen sinnvoll ist. Dazu gehört auch die Bestimmung des Hg-Gehaltes im Urin.

Auf dem Forschungssektor wird in dieser Abteilung nach weiteren Füllungsmethoden und -werkstoffen gesucht, die das auf Ablehnung gestoßene Amalgam ersetzen könnten.

Da in dieser Abteilung eine innovative, patientenorientierte Zahnmedizin betrieben wird, herrscht ein absoluter Überschuss an Rat suchenden Patienten, die sich regelmäßig den Mitarbeitern und Studenten zur Behandlung anvertrauen.

Das Technische Labor wird gleichermaßen von der Abt. für Zahnerhaltung und der Abt. für Kieferorthopädie genutzt. Das Labor befindet sich im ersten Obergeschoss. Den Studenten im klinischen Abschnitt stehen hier 46 Arbeitsplätze, von denen 40 mit Absauganlagen ausgestattet sind, zur Verfügung. Die anderen Plätze sind primär für Aufwachsarbeiten vorgesehen. An jedem Arbeitsplatz befindet sich ein KAVO-K 10-Mikromotor. Im 7. Semester wird jedem Studenten ein Arbeitsplatz zugewiesen, an dem kieferorthopädische und konservierende Arbeiten angefertigt werden können. Im 10. Semester teilen sich drei Studenten einen Arbeitsplatz. Diese Aufteilung beruht auf dem Umfang der anzufertigenden Arbeiten, denn im 10. Semester werden keine KFO- Geräte mehr von Studenten hergestellt. Den Studenten stehen auch hier eine Vielzahl von hochwertigen Geräten zur Verfügung (z.B. Dampfstrahler, klinischer Trockentrimmer, Trimmer mit Diamanttrimmscheiben, Vakuumgussschleuder, Drucktöpfe etc. und nahezu alle Verbrauchsmaterialien). Aufgrund der guten Ausstattung wird das sog. KFO/Kons-Labor gerne und regelmäßig von allen Studenten des klinischen Abschnittes genutzt.

Der Funktionsbereich Kinderzahnheilkunde beschäftigt sich vornehmlich mit der Entwicklung von Modellen zur Kariesprophylaxe. So wurde hier 1981 das „Marburger Modell“ entwickelt, was sich bewährt hat. Alle Kinder jeder 1. bis 6. Schulklasse werden zweimal im Jahr einem Kinderzahnarzt vorgestellt, bei der eine Unterweisung in effizienter Mundhygiene und eine Fluoridierung stattfindet. Die studentische Begleitung und Assistenz des Schulzahnarztes ist Bestandteil des Phantom- III- Kurses.

Die finanziellen Ausgaben sind im 6. Semester aufgrund der Anschaffung einer Endodontie-Ausrüstung, eines gut ausgestatteten KOMET- Bohrersets und einiger Verbrauchsmaterialien nicht unerheblich. Die erworbenen Materialien können jedoch über das 6. Fachsemester hinaus auch in anderen Kursen und Abteilungen weiter genutzt werden.

Abteilung für Zahnärztliche Prothetik

Leiter: Prof. Dr. Ulrich Lotzmann

Die Abteilung befindet sich im zweiten Obergeschoss und auch der Behandlungssaal der Prothetischen Abteilung ist kürzlich mit neuen KAVO-Systematica Einheiten ausgestattet worden. Hier stehen den Studenten zehn Einheiten zur Verfügung. Aufgrund der geringeren Anzahl an Einheiten stehen leider einigen Behandlungspaaren keine eigene Einheit, sondern nur ein fahrbarer Instrumentenschrank (BAISCH) zur Verfügung. Die Behandlung findet dann in den Behandlungsboxen derjenigen Studentenpaare statt, die extra zu diesem Zweck freigestellt wurden. Dieses System funktioniert erstaunlich gut, sofern kein freigestelltes Behandlungspaar unangemeldet behandelt. Es handelt sich hier nicht etwa um ein Problem der fehlenden Einheiten, sondern um den Platzmangel innerhalb der Abteilung.

Dafür ist jedoch das zugehörige Labor im hinteren Teil der Abteilung sehr groß. Den Studenten des 8. und 9. Semesters stehen hier drei 10er Tische und insgesamt 15 Randplätze, wovon drei Plätze jeweils mit Absaugvorrichtungen ausgestattet sind, zur Verfügung. Im Gegensatz zu den übrigen Einrichtungen des Hauses sind die hier verwandten Mikromotoren veraltet und zum Teil auch geringfügig defekt. Daher sind hier als nächstes Erneuerungen der Einrichtung zu erwarten. Das Labor selbst ist mit den üblichen Geräte ausgestattet (zwei Trimmer, zwei Vakuumanrührgeräte, vier Gussöfen – wobei der Gussraum separat gelegen ist-, zwei Pressautomaten usw.). Obwohl die Einrichtungen von zwei Semestern genutzt werden, kommt es nur sehr selten zu Engpässen.

Den Studenten stehen auch hier eine große Anzahl von Arbeitsmaterialien (DENTATUS-Artikulatoren, SAM-Gesichtsbögen, GERBER-Artikulatoren und -Gesichtsbögen) zur freien Verfügung.

Ein großes Forschungs- und Aufgabengebiet der Abteilung besteht in der Prüfung der biologischen Verträglichkeit von Werkstoffen für Zahnersatz. Des Weiteren wird hier eine spezielle Kiefergelenkssprechstunde angeboten, bei der Funktionsstörungen und Fehlbelastungen des Kiefergelenks und der Kaumuskulatur mit den modernsten, elektronischen Messverfahren (z.B. Axiographie) untersucht werden.

Auch in dieser Abteilung wird eine moderne, patientenorientierte Zahnheilkunde betrieben, bei der Implantate und andere, hochwertige Konstruktionen und Restaurationen ihre Anwendung finden. Viele Patienten aus Marburg und Umland besuchen diese Abteilung um sich zeitorientiert behandeln zu lassen.

Abteilung für Parodontologie

Leiterin: Prof. Dr. Nicole Arweiler

Die Abteilung für Parodontologie (PA) befindet sich im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes und wird von dem Lehrstuhlinhaber, zwei Oberärzten und einem Assistenten geführt. Die Abteilung unterhält keine eigenen Behandlungsräume für die Studentenausbildung, weshalb die Parodontologie-Studentenkurse im Behandlungssaal der Konservierenden Abteilung abgehalten werden. Grundsätzlich bietet sich eine Korrelation zwischen Parodontologie und Zahnerhaltung ja auch an, was in Marburg sehr gut aufeinander abgestimmt ist.

Auf der Basis der Wissenschaft entwickelt die Abteilung vornehmlich, in Zusammenarbeit mit der WHO, präventive Programme und Behandlungskonzepte, bezogen auf epidemiologische Studien. Auch Anwendungen von speziellen PA-chirurgischen Techniken und die Anwendung von modernen Mundspüllösungen werden hier wissenschaftlich betrachtet, erforscht und getestet.

Durch den Vorsitz bei der Internationalen Parodontologenvereinigung, genießt die Abteilungsleiterin allgemeine und internationale Anerkennung, was sich auch in der Zusammensetzung des Patientenguts widerspiegelt. Viele Patienten reisen auch aus dem Ausland zur PA-Sprechstunde nach Marburg.

Abteilung für Kieferorthopädie

Leiterin: Prof. Dr. Heike Korbmacher-Steiner

Die Abteilung für Kieferorthopädie befindet sich im Erdgeschoss des Hauptgebäudes und wird von der Abteilungsleiterin und ihren Assistenten/innen betrieben. Schon im 6. Semester findet die Herstellung kieferorthopädischer Geräte statt.

Die Vorlesungen der Abteilungsleiterin bauen jedes Semester kontinuierlich aufeinander auf, damit die Examenskandidaten in der Lage sind, kieferorthopädische Krankheitsbilder zu erkennen und auch eigenverantwortlich zu behandeln. Der Schwerpunkt der Abteilung liegt in der frühen Diagnostik.

Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Leiter: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Neff

Die Klinik für MKG- Chirurgie befindet sich auf den Lahnbergen. Der Schwerpunkt der Klinik liegt in der operativen Behandlung von Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten und der chirurgische Korrektur von Kiefer- und Kiefergelenksfehlstellungen, neben den üblichen Tumorbehandlungen und Versorgungen nach traumatischen Ereignissen.

Die Studenten des Studienganges Zahnheilkunde werden ausgesprochen früh an die Chirurgie innerhalb der Zahnheilkunde herangeführt. Schon Ende des 5. Sem. finden OP- und Poliklinikdienste statt, bei denen der Student assistieren und hospitieren muss. Im 7. Semester wird bei Patientenvorstellungen hospitiert, im 8. Semester werden Patientenvorstellungen in eigener Regie vorgenommen. Ebenso werden im 8. Semester wieder OP- und Poliklinikdienste verrichtet, bei denen der Student Extraktionen, Nachsorgen mit den dazugehörigen Krankengeschichten usw. zu leisten hat. Im 10. Semester werden für Interessierte Kurse zur Implantologie mit praktischen Übungen angeboten.