Früher, also bis kurz vor der neuen ‘ZApprO’ im WS ’21 war das Zahnmedizinstudium in einen vorklinischen und einen klinischen Studienabschnitt geteilt.
Dies hat sich jedoch nun grundlegend geändert, da unser Studium im vorklinischen Teil stark an das Studium der Humanmedizin angelehnt wurde:
Somit ergibt sich eine Gliederung in folgende drei Abschnitte:
- der Vorklinik (Semester 1 – 4) bis zum Physikum – oder auch Erste Zahnmedizinische Abschnittsprüfung [Z1]
- dem sogenannten ‘praktischen Jahr’ (Semester 5 – 6) bis zur zweiten Zahnmedizinischen Abschnittsprüfung [Z2]
- und den klinischen Semestern (7-10) bis zum Staatsexamen [Z3].
Im ersten Semester findet der sehr praxisorientierte Kurs ‘Dentale Technologie’ statt, in welchem ihr in den Laboren der Zahnklinik erste grundlegende Eindrücke von den handwerklichen Tätigkeiten in der Zahnmedizin gewinnen könnt. Dazu gehören
- das Biegen von Klammerdrähten
- Legen von Amalgam– oder Kompositfüllungen im Seitenzahnbereich
- Aufwachsübungen, durch die ihr eine Vorstellung von der Anatomie und Morphologie der verschiedenen Zähne erlangen könnt
- das Präparieren (also Beschleifen) von Kunststoffzähnen am Modell.
Parallel dazu gibt es Vorlesungen über die präventive Zahnheilkunde, Werkstoffkunde, Berufsfelderkundung aber auch schon über parodontologische Grundkenntnisse, welche ihr ebenfalls im Kurs weiterhin vertiefen werdet!
Auch wenn ihr in der Schule Latein belegt hattet, ist die Vorlesung ‘Terminologie’ verpflichtend für alle. Sie wird euch jedoch helfen, die medizinische Fachsprache besser zu verstehen, was euch dann vor allem im dritten Semester zugute kommen wird.
Naturwissenschaften dürfen natürlich auch nicht zu kurz kommen, somit habt ihr neben den Biologie Vorlesungen auch Physik und Chemie – bei diesen beiden Fächern nehmt ihr zusätzlich an Praktika teil, in denen Versuche durchgeführt werden.
Die Naturwissenschaften mögen am Anfang für viele etwas abschreckend sein, aber ihr werdet feststellen, dass es doch gar nicht so schwer ist, wie es sich anhört und teilweise echt interessant ist 🙂.
Richtig medizinisch wird es in Fächern wie Anatomie, Physiologie und Biochemie. Mit der makroskopischen Anatomie werdet ihr ab dem 3. Semester im Präparierkurs Bekanntschaft machen und gemeinsam mit den Humanmedizinern im Präpsaal der Anatomie mit Skalpell und Pinzette am Körperspender präparieren.
Die Unterfächer der Anatomie, also Histologie und Neuroanatomie kommen dann ab dem 2. Semester ins Spiel: In der Histologie lernt ihr nicht nur vieles über Zellen, sondern auch mithilfe des Mikroskops organisches Gewebe korrekt zu identifizieren.
Die Neuroanatomie erklärt die Strukturen und Funktionen des menschlichen Gehirns, welches ihr ebenfalls im Präpsaal der Anatomie dann untersuchen werdet.
Die Physiologie befasst sich mit allen Vorgängen, die der Körper automatisch und normalerweise macht, bspw. Atmung, Muskelkontraktion und Reizweiterleitung der Nerven.
In der Biochemie dreht sich alles um Stoffwechselwege und Molekulargenetik.
Beide Fächer begleiten euch vom 3. bis zum 4. Semester und beinhalten neben den Vorlesungen auch jeweils ein Praktikum, in dem spannende Versuche durchgeführt werden.
Wenn ihr dann das Ende des 4. Semesters erreicht habt, geht es endlich ans Physikum, welches das Bestehen aller vorklinischen Fächer voraussetzt und diese abfragt. Geprüft werdet ihr also dann mündlich in den Fächern Chemie, Physik und Biologie (früher Vorphysikum), Physiologie, Biochemie und Anatomie (Prüfung beinhaltet Neuroanatomie und Histologie). Des Weiteren werden eure theoretischen Kenntnisse der Kurse der zahnmedizinischen Propädeutik und konservierenden Zahnerhaltung abgefragt.
Endlich geschafft? 👏
Dann geht’s nach dem Sommer weiter in das praktische Jahr!